Die Rücklage der Stadt Tanna auf Null gesunken. Große Investitionen der letzten Jahre zehren Geldreserven auf. Die Finanzverwaltung zeigt sich dennoch optimistisch.
Großinvestitionen, wie die aktuell laufende Neugestaltung des Kirchvorplatzes, ließen Tannas Rücklage zusammenschmelzen. Foto: Alexander Hebenstreit Großinvestitionen, wie die aktuell laufende Neugestaltung des Kirchvorplatzes, ließen Tannas Rücklage zusammenschmelzen. Foto: Alexander Hebenstreit
Tanna. Die Sanierung der Schule, der Umbau der Turnhalle, die Renovierung des Rathauses und die Neugestaltung des Kirchvorplatzes in Folge des Abrisses der alten Schule – in Tanna ist zuletzt viel passiert bzw. sind einige Arbeiten an den Großprojekten noch immer im Gange. Dass dies – auch mit vielen Fördermitteln – nicht spurlos an der Stadtkasse vorbeigehen kann, wurde zur jüngsten Stadtratssitzung deutlich, als Kämmerin Tina Friedel die Jahresrechnung für 2012 vorstellte.
Dabei müssten vor allem zwei Zahlen Sorgen bereiten: Zum einen gibt es im städtischen Haushalt einen Fehlbetrag von rund 350 000 Euro und zum anderen ist die finanzielle Rücklage auf Null gesunken. Trotz dieser bedenklichen Tendenz gibt sich Tina Friedel für die Zukunft optimistisch.
„In den letzten beiden Jahren hat die Stadt große Maßnahmen parallel schultern müssen“, so die Kämmerin. Die seien nun aber beendet, bzw. würden es in kurzer Zeit sein und für die Vorhaben der kommenden Jahre sei mit einem geringeren Eigenanteil der Stadt zu rechnen. „Sollten sich die Einnahmen positiv entwickeln bzw. auf dem aktuellen Niveau bleiben, gehe ich davon aus, dass der Fehlbetrag eine einmalige Sache bleibt“, blickt Tina Friedel voraus.
Auch für das Abschmelzen der Rücklage – die bereits von Ende 2010 bis Ende 2011 von 326 017 Euro auf 20 433 Euro fiel und bis zum Jahreswechsel 2012/13 komplett aufgebraucht wurde – gibt es einen guten Grund: „Im Rahmen des Konjunkturpaketes II wurden die Kommunen aufgefordert auch ihre Rücklagen aufzubrauchen, um die geförderten Maßnahmen durchzuführen bzw. diese auch kurzfristig zu realisieren“, erklärt die Kämmerin. Die Aufgabe für die nächsten Jahre sei es nun also „nicht nur, den Fehlbetrag auszugleichen, sondern auch die Rücklage wieder aufzubauen.“
Kritik kam im Rahmen der Beratung zur Jahresrechnung – die neben großen Sanierungsmaßnahmen auch zahlreiche weitere Einnahmen und Ausgaben umfasst – von einigen Ortsteilbürgermeistern auf, die beklagten, dass fast nur in der Kernstadt investiert wurde. Das wies der stellvertretende Bürgermeister Ralf Hüttner jedoch zurück, da es zwar momentan „geballt“ sei, das Geld in den Vorjahren allerdings vornehmlich in die Ortsteile geflossen und dafür in der Kernstadt selbst nur wenig passiert sei.
Bild 1: Großinvestitionen, wie die aktuell laufende Neugestaltung des Kirchvorplatzes, ließen Tannas Rücklage zusammenschmelzen.Foto: Alexander Hebenstreit
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